Rezension The Light in Us


Titel: The Light in Us
Autor: Emma Scott
Seiten: 412
Preis: 12,90€

Klappentext


Charlotte Conroy stand am Anfang einer großen Karriere als Geigerin, doch dann zerbrach ihr Leben und die Musik in ihr verstummte. Aus Geldnot nimmt sie den Job als Assistentin für einen jungen Mann an, der sein Augenlicht bei einem Unfall verloren hat. Noah Lake war Fotograf und Extremsportler, immer auf der Jagd nach dem nächsten Adrenalinrausch. Nun stößt er alle Menschen von sich, unfähig, sein Schicksal anzunehmen. Doch Charlotte ist entschlossen, ihm zu beweisen, dass das Leben noch so viel mehr zu bieten hat …

Kurzgesagt

Umwerfend. Herzzerreißend. Wunderschön.

Meine Meinung


Das Leben könnte nicht besser sein und dann ist mit einem Schlag nichts mehr, wie es war. Charlotte kann ihre Musik nicht mehr finden, obwohl sie doch am Anfang ihrer Karriere als Geigerin stand. Wunderkind wurde sie genannt. Und Noah, dem kein Nervenkitzel zu groß war und der um die ganze Welt reiste, Berge erklomm, von Klippen und aus Flugzeugen sprang hat bei einem schrecklichen Unfall sein Augenlicht verloren.
Während Charlottes Leben irgendwie stagniert und sie sich mühsam mit zwei Jobs über Wasser hält, verkriecht Noah sich hinter einer Mauer aus Verbitterung und Zorn und weigert sich strickt zu lernen als Blinder zu leben, denn das hieße zu akzeptieren.

Emma Scott beschreibt Noahs Blindheit so geschickt, dass man als Leser selbst das gefühlt hat, nichts sehen zu können. Wenn Noah von dem „Schwarzen Vorhang“ zwischen ihm und der Welt spricht hatte ich regelrecht ein beklemmendes Gefühl in der Brust so gut konnte ich mich in ihn hineinversetzen. Die Art, wie die Autorin Noahs Welt durch seine anderen Sinne - hören, riechen, tasten - beschreibt ist einzigartig. Noahs Schicksal hat mich bewegt und seine Verbitterung ist nur zu gut nachzuvollziehen. Doch hinter der Fassade verbirgt sich der ein liebenswerter Mensch und zu sehen, wie Charlotte diese zum bröckeln bringt war wunderschön. Die Entwicklung, die er im Laufe der Geschichte durchmacht ist unglaublich und wundervoll beschrieben und wirkt dabei absolut authentisch.

Charlotte hat mich direkt bezaubert mit ihrer Direktheit und einem Selbstbewusstsein, das seinesgleichen sucht. Es war vielleicht nicht das typische Selbstbewusstsein, dass man direkt vor Augen hat, wenn man das Wort hört. Doch, wie sie sich nicht unterkriegen lässt und Noah immer wieder entschlossen die Stirn bietet ist einfach nur beeindruckend - ich wäre in so mancher Situation wohl einfach geflüchtet. Sie besticht mit ihrer Ehrlichkeit und ihrem großen Herzen. Zu sehen, wie sie versucht wieder zu sich und der Musik zu finden war toll.

Zuerst hatte ich befürchtet, dass die Geschichte zu sehr „Ein ganzen halbes Jahr“ ähnelt, und ja, die Ausgangssituation ist eine ähnliche, aber das war es auch schon. Also alles in allem hat mich die Geschichte von Noah und Charlotte einfach nur begeistert und hin und wieder auch zu Tränen gerührt. Emma Scott beschreibt Handlungsorte unglaublich detailreich, der Schreibstil ist flüssig und die Seiten fliegen nur so dahin, ich habe das Buch an einem einzigen Nachmittag verschlungen. Klare Empfehlung!

★★★★★
5 von 5 Sternen

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